Wildtier
des Jahres 2005: der Braunbär Seit
1835 in Deutschland ausgerottet / Hoffnung auf Rückkehr Mit
dem Braunbären hat die Schutzgemeinschaft
Deutsches
Wild eine optimistische Wahl
zum
„Wildtier
des Jahres 2005“ getroffen, denn Meister
Petz ist bei uns bereits vor 170 Jahren ausgerottet
worden. In den letzten Jahren wandern
aber vermehrt Bären aus dem Süden und
Osten in die Alpen ein, so dass es hoffentlich nur
eine Frage der Zeit ist, wann der erste Neu-Bär
auf deutschem Territorium gesichtet wird. In Österreich
werden bereits wieder etwa 25 Braunbären
vermutet. Die
Schutzgemeinschaft rechnet damit, dass Meister Petz auch im deutschen In
ganz Europa leben noch etwa 6 000 bis 10 000 Braunbären. Die
meisten Bären Regionen.
Die Allesfresser erlegen Nagetiere und Huftiere, ernähren sich
aber Der SPIEGEL am
Abschußtag zum Thema Bär: URL: spiegel/panorama/artikel/99/79020/article.html 26.06.2006
08:38 Uhr Problembär "Der
Schuss ist gefallen. Der Bär ist tot." Der
seit Wochen im bayerisch-österreichischen Grenzgebiet
umherstreunende Braunbär ist
am frühen Morgen in der Nähe des Spitzingseegebiets
erschossen worden. Beim Bayerischen
Jagdverband gehen nun Morddrohungen ein. Braunbär
„Bruno“ ist tot. Der seit Wochen im
bayerischösterreichischen Grenzgebiet
umherstreunende Bär sei in der Nacht
zu Montag in der Nähe des Spitzingseegebiets im Landkreis
Miesbach von Jägern erschossen worden. Ein
Sprecher des bayerischen Umweltministeriums sagte, der Bär
sei um 4.50 Uhr nahe der Rotwand bei Bayrischzell geschossen
worden. Der bayerische Bärenbeauftragte Manfred Wölfl
sagte: „Der Schuss ist gefallen. Der Bär ist
tot.“ Nach
Angaben des Ministeriums erlegte ein Team aus „jagdkundigen
Personen“ das Tier. Der Bär wurde demnach am
Vormittag
bereits von der Rotwand abtransportiert und zur wissenschaftlichen
Auswertung gebracht. WWF-Sprecher
Jörn Ehlers bedauerte, dass der Braunbär nach
wochenlanger
erfolgloser Jagd
schließlich getötet wurde: „Leider war das
absehbar.
Er
ist uns ans Herz gewachsen,
obwohl man auch die Gefahr sehen musste.“ Es
sei - mit Unterstützung des WWF - alles getan worden, was
möglich gewesen sei, um den
Bären lebend zu fangen. „Wir hätten gerne
noch weiter
gemacht, aber die Erfolgschancen
waren gering.“ Nun müsse man nach vorne schauen und
sehen,
wie
man Bären
künftig schützen könne. Kritik
von Tierschützern Die
Jugendorganisation des Bund Naturschutz in Bayern sprach von einer
„Tragödie für den
bayerischen Naturschutz“. Bundesumweltminister
Sigmar Gabriel (SPD) sagte, es sei ihm nicht begreiflich,
„warum
man
das Tier erschießen, aber nicht betäuben
kann“. Er
unterstrich aber zugleich, dass er seinen
bayerischen Kollegen Werner Schnappauf (CSU) „gut
verstehen“
könne. Dieser
habe schließlich verhindern müssen, dass jemand zu
Schaden
komme: „Ich hätte nicht
anders entscheiden können in dieser Lage.“ Der
Deutsche Tierschutzbund kündigte rechtliche Schritte gegen die
Verantwortlichen an. „Wochenlang
gelingt es angeblich nicht, den Bären einzufangen; kaum wird
er
zum „Wir
werden alle rechtlichen Möglichkeiten prüfen, auch
wenn das
Bruno nicht wieder Der
Umweltpolitiker der bayerischen Grünen Christian Magerl
kritisierte: „Das Morddrohungen
gegen Jäger Nach
der Nachricht vom Abschuss des Bären gingen beim
Landesjagdverband Bayern in Feldkirchen
Morddrohungen und wüste Beschimpfungen ein. Einem
Verbandssprecher zufolge bekamen die Jäger schon Dutzende
E-Mails aus ganz Deutschland.
Darin würden die zunächst noch unbekannten
Schützen
beispielsweise als Mörder
beschimpft, die das gleiche Schicksal ereilen solle wie den
Bären. Der
Präsident des Landesjagdverbandes Bayern, Jürgen
Vocke,
hatte sich zuvor Die
Einschätzung der Bärenexperten und die Erfahrungen
der
letzten Tage hätten „Ich
hoffe, der nächste Bär, der sich in Bayern zeigt, ist
nicht
mit so vielen Problemen verbunden
und zeigt die natürliche Scheu vor den Menschen, damit er dann
auch ungestört
in Bayern seine Fährten ziehen kann“, betonte Vocke. Zunehmend
weniger Scheu vor Menschen Der
Braunbär streunte seit Mitte Mai zwischen Bayern und
Österreich,
riss dabei Nach
wochenlangen vergeblichen Versuchen, das Tier lebend zu fangen, war
JJ1, wie der
Bär offiziell heißt, zu Wochenbeginn in Tirol und
Bayern
wieder zum Abschuss freigegeben
worden. Die
Regelung war am Freitag erlassen worden und sollte nach der
Veröffentlichung zu Wochenbeginn
wirksam werden. „Ich
weiß, dass die Entscheidung unpopulär
ist“, hatte
Tirols
Landesrat Anton Steixner mit Blick
auf die Abschussgenehmigung eingeräumt. Der Bär sei
jedoch
zur Gefahr für Menschen
geworden. „Wenn
ein normaler Bär sich wieder einmal nach Tirol verirrt,
heißen
wir ihn herzlich Vergebliche
Jagd der finnischen Experten Zuvor
war es auch den vielgerühmten finnischen
Bärenjägern
mit ihren speziell Die
fünf Finnen hatten „Bruno“ mit ihren sechs
Hunden zwei
Wochen lang verfolgt. Die Bärentruppe
war dabei 500 Kilometer zu Fuß in gebirgigem Gelände
unterwegs und erklomm
mehr als 10.000 Höhenmeter. Ursprünglich
wollte ein Teil des Teams bis Montag bleiben. Jedoch reisten alle
Finnen bereits
am Freitag ab. Menschen und Hunde seien völlig
erschöpft
gewesen, sagte Steixner. „Der
Einsatz war nicht nur extrem schwierig und körperlich
anstrengend, sondern auch gefährlich“,
unterstrich Steixner. Die Kosten des Einsatzes von rund 30.000 Euro
teilen sich
Bayern und Tirol. Noch
am Samstag war das Tier mehreren Mountainbikern begegnet. Sie hatten
ihm Gegen
Abend hatte der Bär in der Gegend ein Schaf gerissen. Bereits
am
Freitag hatte der
Bär bei Thiersee nahe Kufstein ein weiteres Schaf
getötet. (AP/dpa/ddp_bay) Persönl.
Kommentar: Ein wilder Bär "streunt" nicht, sondern ist zur
Futtersuche unterwegs oder auf der Flucht vor Feinden (oder falschen
Freunden). Die Tragik des Falles liegt in der Unvereinbarkeit von
kommerziell-technisch orientierter Zivilisation und "wildem",
unkontrollierbarem Leben, das nur noch in Relikten (hier sind nicht
Zoos gemeint) überleben darf. Ich möchte dem
beeindruckenden
tierischen Kurzzeit-Gast in Bayern ein kleines Marterl gewidmet sehen,
auf das folgender Text geschrieben werden könnte:
Alpenraum
wieder heimisch wird. Das letzte Exemplar soll 1835 bei Ruhpolding
(Bayern)
erlegt worden sein. Heute sind die Tiere mit einer kleinen Kolonie in
der
Nähe
der bayerischen Grenze, in Kärnten und der Steiermark
anzutreffen. "Wenn
der
Braunbär wieder nach Deutschland kommt, dann sollte er
toleriert
werden -
genau
wie Luchs oder Wolf", forderte der Sprecher der
Schutzgemeinschaft
Deutsches
Wild, Werner Koep.
gibt
es in südosteuropäischen und osteuropäischen
Ländern
(an der Spitze
Rumänien/Karpaten
mit rund 4 500) sowie in Schweden und Finnland (zusammen
mehr
als 1 000). Die Tiere leben meist in unfruchtbaren, bewaldeten,
bergigen
vorwiegend
von pflanzlicher Nahrung und bevorzugen dabei Beeren und
Früchte.
Zur
Winterruhe ziehen sich Braunbären in Erd- oder
Felshöhlen
zurück.
Abschuss
freigegeben, ist er auch schon tot“, kritisierte
Tierschutzbund-Präsident
Wolfgang
Apel.
lebendig
macht“, betonte Apel. „Ein solcher Vorfall darf
sich nie
wieder
wiederholen.“
Der
Abschuss des Bären widerspreche einer Vielzahl internationaler
Artenschutzvereinbarungen,
etwa der Berner und der Bonner Konvention, der FFH-Richtlinie und
dem Washingtoner Artenschutzübereinkommen. Zudem
verstoße
der Abschuss
gegen das Tierschutzgesetz.
Umweltministerium
hat seine erste Bewährungsprobe im Umgang mit einem wilden
Bären gründlich
vergeigt.“
zurückhaltend
zum Abschuss von Braunbär „Bruno“
geäußert:
„Einerseits bedauern wir die
Tötung des Bären, auf der anderen Seite sind wir
froh, dass
keine Personenschäden zu
beklagen waren.“
gezeigt,
dass der Braunbär absolut keine Scheu vor den Menschen zeigte
und somit
potenziell
gefährlich war.
zahlreiche
Schafe und Hasen. Außerdem verlor er zunehmend die Scheu vor
Menschen.
willkommen.“
ausgebildeten
Hunden nicht gelungen, den Bären zu stellen. Die finnischen
Bärenjäger waren
nach zwei Wochen erfolgloser Fangversuche, in der die
Abschussgenehmigung ausgesetzt
war, wieder abgereist.
zugesehen,
wie er durch den Soinsee im Landkreis Miesbach schwamm. Nach seinem Bad
dort hatten drei Wanderer „Bruno“ beobachtet, wie
er ins
Gebirge
aufstieg. Die drei verfolgten
ihn, woraufhin sich der Bär zu ihnen umdrehte und sie den
Rückzug antraten.
erschossen am 26. Juni 2006 in Bayern,
auf dem folgender Text steht:
Hier schoß man Dich, Du „Bruno-Bär“.
Wer's tat? Irgendein Irgendwer.
Da hast Du nun die ew'ge Ruh
Und schaust von ganz dort oben zu,
Wie Mensch sich vor der Wildnis schützt
Und alles tut, was Fortschritt nützt.
Als Mahnmal steht hier dieser Stein:
Wer soll die Krone der Schöpfung sein?
Weitere
Wildtier-Schicksale: Vor
30
Jahren
waren Mauersegler
und Kiebitze
in meinem Landkreis noch
regelmäßig anzutreffen. Der Bestand ist inzwischen so gut
wie
erloschen. Es besteht nicht viel Hoffnung, dass sich dieser
bedauernswerte Zustand in den nächsten Jahren wieder zum
Bessern
wenden wird. Deshalb sei auch diesen, in jeder Weise bemerkens- und
bewundernswerten Tieren hier ein Andenken gesetzt. ©mikelane45 - Can Stock Photo Inc. #csp15480567 1984
brachte die Gruppe
"Guglhupfa" ein Lied, das die möglichen Ursachen des
Artenschwunds
in unserer bayrischen Heimat thematisiert. ########################################################## Hier sollte jeder (besonders sog. "Entscheidungsträger"!) einmal den Art. 141 der Bayrischen Verfassung gründlich lesen und beachten:
<Kiebitzlied.mp3>
Hinweis: Das
Stück wurde von mir zu Beginn und am
Ende ergänzt mit dem typischen Kiebitzruf. Die
Qualität der
von Schallplatte auf PC
überspielten Aufnahme genügt
nicht professionellen
Ansprüchen, aber Text und Musik sind einmalig und machen
betroffen. Bitte wegen des Urheberrechts nur
anhören, nicht
speichern!
Die
komplette Schallplatte "Tohuwabohu" gibt es eventuell noch zu kaufen.